Die Zehn Gebote
Das erste Gebot:
- Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
Das zweite Gebot:
- Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
Das dritte Gebot:
- Du sollst den Feiertag heiligen.
Das vierte Gebot:
- Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
Das fünfte Gebot:
- Du sollst nicht töten.
Das sechste Gebot:
- Du sollst nicht ehebrechen.
Das siebte Gebot:
- Du sollst nicht stehlen.
Das achte Gebot:
- Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Das neunte Gebot:
- Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
Das zehnte Gebot:
- Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.
Erläuterungen zu den Zehn Geboten
Die Zehn Gebote, auch Dekalog (d.h. Zehnwort) genannt, gehören zu den wichtigsten Texten des Christentums. Dabei handelt es sich
um einen ursprünglich jüdischen Text. Er stammt aus der Thora, der jüdischen Heiligen Schrift. Da die ersten Christen ihn (sowie den
Rest der Thora und noch eine ganze Reihe anderer jüdischer Schriften) sehr wichtig fanden, haben sie ihn mit in die Bibel aufgenommen.
Sie alle bilden nun das Alte Testament.
Das 2. Buch Mose berichtet, dass das Volk Israel eines Tages, nachdem es in Ägypten unterjocht wurde, durch die Wüste floh. Nach
einem langen, beschwerlichen und gefährlichen Weg machten sie am Berg Sinai halt. Dort befahl Gott einem Mann namens Mose auf
den Gipfel zu steigen. Oben angekommen empfing Mose die in Stein gemeißelten Zehn Gebote.
Der Dekalog ist also der Überlieferung nach ein direktes Gotteswort an das Volk Israel. Es beinhaltet Gottes Willen. Inhaltlich wollen die
Zehn Gebote das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen, aber auch das Verhältnis zwischen den Menschen untereinander ordnen.
So haben die ersten drei Gebote vor allem das Verhalten Gott gegenüber zum Thema. Die Gebote vier bis zehn sind sozialethische
Bestimmungen, die das soziale Zusammenleben sichern wollen. Das wichtigste Gebot ist das Gebot der alleinigen Gottesverehrung.
Bemerkenswert ist noch, dass die Zehn Gebote gleich zweimal im Alten Testament vorkommen. Neben der Version im 2. Buch Mose
20,1-17 stehen sie noch einmal im 5. Buch Mose 5,6-21.Auch wenn die Texte sich erstaunlich ähneln, unterscheiden sie sich doch in
verschiedenen Punkten. Der grobe Tenor beider Versionen ist aber der gleiche.
Heute gilt es als unklar, welche der beiden Formen älter ist.
Auffällig ist noch, dass beide Texte keine Zählung der Gebote kennen, sondern diese einfach als reinen Fließtext aufführen. Die heute
typische Zählweise hat sich erst nachträglich entwickelt. Dabei müsste es eigentlich heißen: "die heute typischen ZählweisEN". Denn die verschiedenen Kirchen und
Konfessionen zählen die Gebote zum Teil unterschiedlich. So versteht z.B. das Judentum das erste Gebot (s.o.) als zwei Gebote (1. Gebot: Ich bin der Herr, dein
Gott. 2. Gebot: Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.). Dafür gelten im Judentum die Gebote 9 und 10 (s.o.) wiederum als eins. Die hier aufgeführte
Zählung entspricht der evangelisch-lutherischen sowie der römisch-katholischen Tradition.